Zuletzt aktualisiert vor 9 Monaten
Die ZV-E1 von Sony kommt mit einem Vollformat Sensor als klassische VLog Kamera auf den Markt. Nachdem aus meiner Sicht zum Beispiel die ZV-1F ein ziemlicher Flop ist, bin ich bei derlei Neuveröffentlichungen von Sony inzwischen recht skeptisch geworden.
Da beispielsweise die ZV-E10 nur mit 720p30 streamen kann, interessiert mich, was die ZV-E1 hier bietet. Selbstverständlich ist aus meiner Sicht auch die Bildstabilisierung von besonderem Interesse. Denn Sony hat hier so seine Schwierigkeiten. Und zu guter Letzt die Frage, ob die ZV-E1 denn mindestens mit 4K 60 fps kann.
Im Folgenden erfahrt ihr, inwieweit die ZV-E1 meine Erwartungen erfüllt.
Vorteile
Dynamikumfang bei Filmen – kein Rauschen im Videomodus
Der Sensor mit seinen 12 Millionen Pixeln ermöglicht rauschfreie Videoaufnahmen auch bei höheren ISO Werten. Alles andere wäre bei dem Preis für eine VLog Kamera auch merkwürdig.
![ZV-E1 Sony baut VLog Kamera mit Vollformat Sensor 2 ZV-E1 mit 28-60 mm](https://media.foto-erhardt.de/images/product_images/popup_images/sony-zv-e1-28-60mm-168016322061710304.jpg)
Motiv-Erkennung mit KI Unterstützung
Die ZV-E1 verfügt über dieselbe Motiv-Erkennung wie die Alpha 7RV. Das führt zu einem besseren Autofokus.
Touch Menü
Bei einem Verkaufspreis von 2700 Euro (nur Body) ist ein Touch Menü Pflicht. Die Kamera ist mit einem Menü ausgestattet, welches über das Display zu bedienen ist. Wenn auch die Abkürzungen teilweise missverständlich sind, ist die Kamera diesbezüglich auf dem notwendigen Level.
4K 60 – ohne Crop
Bei einigen Veröffentlichungen von mir beklagt; 4K nur mit 30 fps. Die ZV-E1 bietet 4K mit 60fps. Damit kann sie, was eine im Jahre 2023 neu veröffentlichte Kamera schlichtweg können muss. Vorteil ist hier, dass offenbar kein Crop stattfindet.
4K 120 per Upgrade im Sommer
Angeblich plant Sony im Sommer ein Upgrade für die Kamera. Damit soll sie 4K dann auch mit 120 fps können. Das bleibt abzuwarten.
Z-Akku
Auch in dieser VLog Kamera findet der große Z-Akku Platz; grundsätzlich gut für die Laufzeit der Kamera.
Interner Ton
Der interne Ton bietet 4 verschiedene Modi. Im Auto-Modus analysiert die Kamera den ankommenden Ton und richtet das Mikrofon entsprechend aus. Das funktioniert recht gut, wie ich finde.
ISO Ramping möglich
Die ZV-E1 eignet sich besonders gut für die Aufnahme von Timelapses. Das ISO Ramping ermöglicht Zeitraffer, die vom Tag in die Nacht wechseln und umgekehrt. Gepaart mit dem rauschfreien Footage erzeugt die Kamera wunderbare Timelapses.
Streaming in 4K per USB
Die kleineren Kameras ZV-E10* oder auch ZV-1 können über USB nur mit 720p30 streamen; ein gravierendes Manko. Entsprechend dem sportlichen Preis kann die ZV-E1 in 4K streamen. Unklar ist derzeit, mit welcher Frame-Rate. Hinsichtlich des Streamens entspricht die VLog Kamera den Anforderungen an eine Kamera, die im besonderen Vlogger anspricht.
Nachteile
Kein Sucher
Mit der ZV-E1 kann man auch fotografieren. Da sie vornehmlich für das Filmen optimiert ist, fehlt folgerichtig ein Sucher. Ist das dann ein Nachteil? Ich weiß es nicht.
Überhitzung
Aufgrund möglicher Überhitzung ist die Kamera nicht für den ungebremsten Dauerbetrieb geeignet. Je nach Temperatur bricht nach einer Stunde oder sogar nach einer halben Stunde die Aufnahme ab. Die Erfahrungen diesbezüglich ergeben ein sehr unklares Bild. Es ist denkbar, dass die ZV-E1* einer Serienstreuung ausgesetzt ist, sodass Überhitzung nicht bei jedem Exemplar eine Rolle spielt.
Ein Karten-Slot
Wer professionell Videos produziert, der mag wert auf einen 2. Kartenslot legen. Damit kann die neue VLog Kamera von Sony nicht dienen.
Kein Joystick
Ein Joystick ist in der Vollformat Kamera zum Vloggen nicht verbaut. Wer oft und gerne die Einstellungen seiner Kamera verändert, wird hier einen Nachteil der Kamera ausmachen.
Center-Rahmung nicht bei Cineton
Das neue Feature Center-Rahmung funktioniert nicht im Cinetone-Modus; schade.
Bildstabilisierung – besser, aber nicht optimal
Die Bildstabilisierung ist immer eine Herausforderung für Kamerahersteller; dies gilt besonders für Sony. Mit der ZV-E1 ist es Sony gelungen, diesen durch einen neuen Modus deutlich zu verbessern. Für Schwenks im Laufen ist ein Gimbal dennoch notwendig, denn der Bildstabilisator ist besser, aber nicht optimal. Das ist aus meiner Sicht bei dem Preis wieder einmal enttäuschend.
Fazit ZV-E1 von Sony – Vloggen mit Vollformat
Eines muss gleich gesagt werden. Als ich erfuhr, es käme eine neue VLog Kamera von Sony auf den Markt, und dies mit einem Vollformat Sensor, hatte ich bzgl. des Preises so meine Bedenken. Und tatsächlich.
Sony hat bei Einführung für den Body 2700 Euro aufgerufen. Das ist ein Haufen Geld für eine VLog Kamera. Für mich als Hobbyfilmer schreckt der Preis ab. Ich halte ihn für um 500 Euro zu hoch. Inzwischen ist die Vollformat-Kamera für unter 2300 Euro zu bekommen.
Ärgerlich finde ich, dass auch die ZV-E1 für bewegte Aufnahmen ein Gimbal erfordert.
Für die Kamera gibt es meines Erachtens dennoch 3 wesentliche Argumente, wenn klar ist, dass die Kamera oft zum Einsatz kommt.
Wer im Low Light Ambiente filmen möchte, bekommt mit der ZV-E1* hervorragendes Footage geliefert; wie gesagt, notfalls unter Nutzung eines Gimbals.
Wer streamen möchte, kann dies unter Verwendung der ZV-E1 mit 4K machen. Damit bietet die VLog Kamera, was ich von jeder VLog Kamera erwarte; allerdings für einen hohen Preis.
Wer keinen Kameramann hat und sich vor der Kamera bewegen möchte, ist mit der ZV-E1 aufgrund des Features Center-Rahmung gut bedient.
Da ich bereits seit über 25 Jahren fotografiere, bin ich vor einigen Jahren auf die digitale Fotografie umgestiegen. Als Nutzer einer Alpha 6000* und GoPro Hero8 Black* interessiere ich mich sehr dafür, welche Kameras und Objektive* und welches Zubehör auf dem Markt erscheinen.
In meinen Artikeln stelle ich gesammelte Erfahrungen, Einschätzungen und Bewertungen zur Verfügung.